Psyche

Stress: Auf diese 5 Warnsignale sollten Sie achten

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Dunja Rieber

Unser Körper sendet uns Warnsignale wenn der Stress Überhand nimmt. Oft sogar, bevor wir selber merken, dass uns etwas fehlt. Hören Sie auf Ihren Körper und achten Sie auf diese Anzeichen. Je früher Sie die Stress-Bremse ziehen, desto besser. 

Unser Körper ist zäh, zumindest eine Zeit lang. Er hält andauernden körperlichen Stress aus, wenn der Job oder die Pflege Angehöriger beansprucht. Er verzeiht auch ständigen psychischen Druck oder Probleme, die wir zu lange verdrängen. Ein paar Monate, manchmal Jahre kann es gutgehen. Doch irgendwann schlägt der Stress auf unsere Gesundheit. Wenn wir die Anzeichen früh genug erkennen, können wir rechtzeitig gegensteuern.

Irgendwann sind die Reserven erschöpft

Stress gehört zum körperlichen „Notprogramm“ unseres Körpers. Unsere Nebennieren schütten das Stresshormon Cortisol aus, das Herz rast, der Blutdruck steigt. So setzen wir Energien in uns frei, die wir brauchen, um schwierige Situationen zu meistern. Früher war das für unser Leben existenziell: Unwetter, Angriffe von Tieren, der Kampf um Nahrung. Nur durch die Mechanismen, die Stress in uns auslösen, konnte der Mensch überleben. Solch akuter Stress ist allerdings auch schnell wieder vorbei. Der Cortisolspiegel normalisiert sich innerhalb einer Stunde wieder und belastet uns nicht mehr.

Der Mensch besitzt ein Frühwarnsystem gegen Stress

Stress wirkt sich dann negativ auf unsere Gesundheit aus, wenn er dauerhaft wird. Chronischer Stress führt dann zu dauerhafter Anspannung, zu Erschöpfung, manchmal zu Burn-out. Dann wenn unsere Reserven erschöpft sind. Dazu muss es nicht kommen. Unser Körper signalisiert uns bereits früh, dass es ihm zu viel wird. Allerdings auf ganz unterschiedliche Weise und nicht immer ist es offensichtlich, dass hinter den Beschwerden der Stress steckt.

1. Rückenschmerzen

Es ist nicht nur, dass gestresste Büromenschen oft stundenlang im Stuhl ausharren. Ein hohes Level an Stresshormonen steigert auch unser Schmerzempfinden. Auch kleinere Reize werden als Schmerz wahrgenommen. Geht das längere Zeit so, entwickelt sich ein Schmerzgedächtnis – der Schmerz bleibt dauerhaft. Schmerz und Stress werden sogar in ähnlichen Hirnregionen verarbeitet. Anerkannte Schmerzzentren setzen in diesen Fällen auf Yoga, Autogenes Training und Meditation, um den gesamten Körper wieder in Einklang zu bringen – mit Erfolg.

2. Kopfschmerzen

Ähnlich wie bei Rückenschmerzen auch, erhöhen Stresshormone unser Schmerzempfinden. Das ist bei Kopfschmerzen ähnlich. Hinzu kommt: Wir vergessen im Alltag oft genügend Wasser zu trinken. Unser Körper besteht zu über 70 Prozent aus Wasser und sind wir schlecht hydriert, beeinflusst das auch unser Herz-Kreislauf-System sowie das Gehirn und es kann zu Kopfschmerzen kommen. Tipp: Trinken Sie beim ersten Pochen langsam ein Glas Wasser. Oft bessern sich die Beschwerden dadurch.

3. Verdauung und Reizdarm

Unser Magen-Darm-Trakt reagiert äußerst empfindlich auf Cortisol. Heute wissen Forscher, dass unser Darm unter Stress auch schlechter durchblutet und versorgt wird – veränderte Darmbewegungen, Schmerzen und Verstopfung können die Folge sein. Liegen keine weiteren Ursachen wie Unverträglichkeiten oder Allergien vor, gilt dauerhafter Stress auch als Auslöser für das Reizdarmsyndrom.

4. Schlafprobleme

Normalerweise sinkt unser Level an Stresshormonen in der Nacht, damit wir Erholung finden können. Die Stressreaktion unseres Körpers kann das verhindern: Wenn wir zu viel Cortisol im Blut haben, finden wir nicht nur schlecht in den Schlaf, wir schlafen auch schlechter durch.

5. Heißhunger und Übergewicht

Sie haben vor allem am Bauch zugenommen, obwohl Sie sich wie gewohnt ernähren? Cortisol wirkt sich auch auf unseren Stoffwechsel aus und fördert die Einlagerung von Körperfett insbesondere in der Körpermitte. Stresshormone kurbeln auch den Teufelskreis von einem hohen Blutzucker- und Insulinspiegel an, der letztlich in Heißhunger mündet.

Fazit: Unser Körper zeigt uns eigentlich also ganz genau, wenn etwas nicht stimmt. Jetzt müssen wir nur noch auf unser Frühwarnsystem hören. Vorbeugen ist immer besser als Handeln, wenn es schon zu spät ist!

Sie haben das Gefühl, dass Ihre Gesundheit bereits unter zu viel Belastung leidet, Ihr Leben immer hektischer geworden ist und Ihre Work-Life-Balance aus dem Gleichgewicht gerät? Die Symptome zu erkennen, ist der erste Schritt in die richtige Richtung zur Vermeidung von Burnout. Und auch wenn wir Stress nicht immer vermeiden können: Mit Stress umgehen, kann man lernen. Wie das funktioniert? Hier geht’s zum Anti-Stress-Programm.

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