Müdigkeit

Schlafstörungen: 7 Gründe, warum Sie schlecht schlafen

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Cora Högl

Schlafstörungen sind eine der häufigsten psychosomatischen Beschwerden. Tatsächlich hat etwa jeder vierte Erwachsene in Deutschland Probleme mit dem Ein- oder Durchschlafen. 

Warum ist gesunder Schlaf so wichtig?

Unser Leben folgt einer inneren Uhr. Sie richtet sich nach dem Wechsel von Tag und Nacht. Diesem Tagesrhythmus passen sich Körperfunktionen und psychisches Befinden an. Die Körpertemperatur oder die Ausschüttung von Hormonen wird dadurch gesteuert. Auch die Gedächtnisleistung ist wesentlich von einem guten Schlaf abhängig.

Medizinisch wird schlechtes Schlafen auch unter dem Begriff Insomnie zusammengefasst. Betroffene haben Probleme beim Einschlafen oder sie wachen mehrmals in der Nacht auf und schlafen dann schlecht wieder ein. Der Grund warum ältere Menschen häufiger über Schlafstörungen klagen ist, dass unser Schlaf ab dem 40. Lebensjahr leichter wird. Insgesamt leiden Frauen häufiger unter der Insomnie und fehlendem erholsamen Schlaf.

Wie viel Schlaf jeder Mensch braucht, ist übrigens individuell verschieden. Wer allerdings für sein Empfinden zu wenig schläft, riskiert auf Dauer Krankheiten und auch Übergewicht. Neben der Ausschüttung von Hormonen, die für unseren Appetit verantwortlich sind, wird nämlich durch einen schlechten Schlaf auch der Kohlenhydratstoffwechsel beeinflusst.

Gleichzeitig stehen Schlafstörungen in eindeutigem Zusammenhang mit einem erhöhten Stresshormonspiegel, Herzrhythmusstörungen und Bluthochdruck. Damit erhöht sich auch das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko. Sogar unser Immunsystem wird bei zu wenig Schlaf beeinträchtigt. Vor allem die Aktivität der natürlichen Killerzellen leidet.

Wir zeigen Ihnen hier die 7 häufigsten Ursachen für Schlafstörungen:

1. Sie sind aus dem Rhythmus

Viel zu oft missachten wir die Signale unseres Körpers. Müdigkeit versuchen wir tagsüber mit aufputschenden Getränken wie Tee und Kaffee zu verdrängen. Abends und nachts arbeiten wir zu lange oder nicken oft schon vor dem Fernseher ein.

Wir fühlen uns müde und sind trotzdem überdreht und kommen nicht zur Ruhe. Noch extremer wird der Biorhythmus des Menschen durch Schichtarbeit und ständiges Reisen beeinträchtigt. Hier sind die gesundheitlichen Risiken stark erhöht.

2. Der Alltags-Stress lässt Sie nicht los

Zeitdruck bei der Arbeit, die Work-Life-Balance mit Kind, Konflikte mit dem Partner und privater Wochenendstress – in solchen Stressphasen fällt das Abschalten besonders schwer. Am Morgen ist der letzte Gedanke des Abends der erste. Lässt man sich vom Alltag bis in den Abend hinein beherrschen, schläft man schlechter oder im schlimmsten Fall gar nicht. Hier können z. B. progressive Muskelentspannung und Autogenes Training am Abend helfen, leichter in einen erholsamen Schlaf zu finden. Auch Omas Tipp, eine warme Milch mit Honig zu trinken, kann müde machen. Weitere Tipps, wie Sie den Stress besiegen können finden Sie übrigens hier.

3. Ängste belasten Sie

Seelische Ursachen sind weitaus komplexer in den Griff zu bekommen als „gewöhnlicher“ Alltagsstress. Sogar unrealistische Erwartungen an das Schlafverhalten können sich zu einer Angst entwickeln. Die Angst vor weiteren schlaflosen Stunden erhöht die innere Unruhe.

Viele Patienten mit psychischen Erkrankungen z. B. Depressionen, schlafen nicht nur schlechter ein, ihr Schlaf ist auch nicht besonders tief. Andersherum geben Studien Hinweise, dass lange anhaltende Schlafstörungen zu Depressionen führen können.

Wenn starke Ängste oder gar Panikattacken einen um den Schlaf bringen, können sich Betroffene an erfahrene Schlaf-Therapeuten oder ihren Arzt wenden.

4. Keine echte Hilfe: Alkohol und Medikamente

Ein, zwei Bierchen und das Einschlafen fällt gleich viel leichter? Viele kennen diesen Effekt von Alkohol bestimmt. Was aber auf den ersten Blick nicht auffällt: Unter Alkohol leidet die Schlafqualität enorm. Zwar schläft man schneller ein, aber unter Alkohol träumt man weniger und das Gehirn kann sich schlechter erholen. Folgen können Konzentrationsschwierigkeiten und Gedächtnisprobleme sein.

Der Schlaf-Wach-Rhythmus wird auch durch einige Medikamente (beachten Sie den Beipackzettel) erheblich beeinflusst. Sie können bis in die Nacht hinein aufputschend wirken. Sogar spezielle Schlafmittel können Schlafstörungen fördern. Sie sollten deshalb nur gezielt und nach Absprache mit dem Arzt für eine kurze Zeitspanne eingenommen werden.

5. Sie betten sich ungünstig

Wie man sich bettet, so liegt man – diese alte Redewendung lässt sich natürlich perfekt auf unsere Schlafsituation anwenden. Umgebungsbedingungen wie zum Beispiel Lärm, Hitze, Kälte, Helligkeit, schlechte oder trockene Luft rauben uns – manchmal unbewusst – den Schlaf. Doch auch die Qualität des Bettes, des Lattenrosts, der Matratze, der Decke und des Kissens sowie der Bettwäsche haben einen entscheidenden Einfluss auf unsere Nachtruhe.

6. Sie atmen nicht richtig

Weitere Gründe für Schlafstörungen können eine behinderte Nasenatmung durch Infekte, Allergien oder eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung sein. Auch Kaffee oder Rauchen fördert das Anschwellen der Schleimhäute nachts. Das Atmen ist entsprechend erschwert und der Körper kann sich nicht optimal erholen.

Eine Störung der Atmung nimmt eine Sonderstellung unter den körperlichen Ursachen ein. Möglich ist zum Beispiel eine sogenannte Apnoe. Unter dem Schlafapnoe-Syndrom versteht man nächtliche Atemaussetzer, die durchaus ernstzunehmende, gesundheitliche Folgen haben können.

7. Beine, die keine Ruhe finden

Patienten mit Restless-Legs-Syndrom leiden während dem Einschlafen und im Schlaf an einer quälenden Unruhe in ihren Beinen. Die Betroffenen verspüren beim nächtlichen Wachsein im Bett ein Kribbeln, Stechen oder Ziehen in den Beinen. Die genauen Ursachen der Erkrankung sind noch nicht geklärt, aber die Symptome lassen sich sehr gut mit Medikamenten behandeln, wenn es erforderlich sein sollte. Das Restless-Legs-Syndrom kann auch in der Schwangerschaft auftreten.

Sie sehen also: Sich um einen erholsamen und gesunden Schlaf zu kümmern ist alles andere als eine Nebensache. Oft kann man schon mit kleinen Veränderungen eine große Verbesserung der Schlafqualität erreichen. Bitte schlafen Sie gut!

Bildnachweis: dreamerve/Shutterstock.com