Gesundheit

Essen gegen Heuschnupfen – geht das?

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Dunja Rieber

Mit einer Ernährungsumstellung lässt sich die Selbstregulation des Körpers anregen – auch bei allergischen Beschwerden. 

Heuschnupfen ist nicht nur lästig und hartnäckig – er belastet auch unser Immunsystem und die Atemwege. Was viele nicht wissen: Auch unsere Ernährung kann einen Einfluss auf die Symptome haben.

Heuschnupfen entsteht, weil unsere Abwehr überreagiert. Und unser Immunsystem hängt eng mit unserer Darmgesundheit zusammen. Dass sich die Beschwerden durch den Verzicht von verarbeitetem Fleisch, Zucker und histaminreichen Lebensmitteln bessern können, ist also kein Wunder.

Mit unserer Ernährung nehmen wir Einfluss auf die Selbstregulation unseres Körpers

Wie eine Ernährungsumstellung helfen kann? Das geht über drei Wege:

  • Histaminarm essen: Bei einer allergischen Reaktion schüttet der Körper Histamin aus. Dadurch weiten sich die Gefäße, die Haut rötet sich und kann anschwellen. Außerdem lässt Histamin die Nase laufen, und die Augen tränen. Histamin kommt natürlicherweise auch in einigen Lebensmitteln vor. Grundregel: Wer wenig verarbeitete tierische Produkte und viel frisches Obst und Gemüse isst, ernährt sich histaminarm. Besonders reich an Histamin ist Geräuchertes wie Schinken, Salami und Räucherfisch sowie lange gereifte Käse. Auch Essige und Sauerkraut reifen und enthalten dementsprechend Histamin. Daneben gibt es Histaminliberatoren, die eine Freisetzung von Histamin im Körper begünstigen können. Bei Erdbeeren, Zitrusfrüchten, Tomaten, Alkohol und zum Beispiel auch Schalentieren wird dies vermutet. Scheinbar reagieren nicht alle Menschen gleich auf diese Lebensmittel. Meiden Sie sie nur, wenn Sie sie sicher nicht vertragen. Ansonsten berauben Sie sich unnötigerweise einer Vielfalt an natürlichen, gesunden Lebensmitteln.
  • Die Darm-Barriere stärken: Basis-Lösung bei Heuschnupfen ist eine Darmsanierung. Sie stabilisiert nicht nur den Darm, sondern auch unser Immunsystem, das zu 80 Prozent im Darm sitzt. Es klingt viel komplizierter als es ist. Eine Darmsanierung können Sie mit dieser einfachen Anleitung ganz einfach zu Hause durchführen. Essen wir unausgewogen, stört das die enge Zusammenarbeit von Darmflora und Darmschleimhaut. Es kann zu entzündlichen Prozessen kommen. Die Mini-Entzündungen (Leaky Gut Syndrom) verändern die Durchlässigkeit der Darmschleimhaut. Folge: Die Barrierefunktion ist geschwächt. Schädliche Stoffe können in den Blutkreislauf gelangen. Das Immunsystem reagiert verstärkt mit entzündlichen und allergischen Prozessen. Was schützt? Eine pflanzenbetonte Ernährung mit wenig Zucker und gesunden Ballaststoffe aus Vollkorn. Mehr über das Leaky Gut Syndrom lesen Sie in diesem Artikel.
  • Säure-Basen-Haushalt ausbalancieren: Auch der Säure-Basen-Haushalt kann einen Einfluss auf Allergien haben. Zu wenig pflanzliche Kost, zu viel Zucker und tierisches Eiweiß führen zu einer Übersäuerung – das perfekte Milieu für Entzündungen. Eine überwiegend basische Ernährung hilft, den Entzündungen vorzubeugen.

[Säure-Basen-Tabelle: Welche Lebensmittel sind säurebildend, welche basenbildend?](Säure-Basen-Tabelle: Welche Lebensmittel sind säurebildend, welche basenbildend?)

Nicht jeder reagiert gleich, aber ein Versuch lohnt sich

Keine Diät kann Heuschnupfen heilen. Es gibt bisher keine Studien oder Belege, dass eine spezielle Ernährungsweise Heuschupfen heilen kann. Einzelne Erfahrungsberichte lassen sich nicht unbedingt auf einen selbst übertragen. Unser Rat: Gerade bei allergischen Reaktionen kommt es auf die individuelle Verträglichkeit an. Den einen unterstützt eine histaminarme Ernährung besser, andere profitieren eher von einer regelmäßigen Darmsanierung. Es kann auch sein, dass Ihr Körper jetzt in der Pollen-Hochsaison anders reagiert als im übrigen Jahr und gerade jetzt entlastet werden will, z. B. durch eine basische Ernährung. Probieren Sie aus, was Ihnen persönlich guttut. Und hören Sie auf sich und Ihren Körper!

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