Herzschwäche: So können Sie Ihr Herz stärken
Die Deutschen fürchten sich vor vielen Erkrankungen. Ein schwaches Herz gehört nicht dazu, obwohl es eine der häufigsten Diagnosen ist. Die gute Nachricht: Gegen Herzschwäche helfen nicht nur Medikamente, Sie können Ihr Herz mit angepasster Bewegung und der Ernährung bestmöglich unterstützen.
Herzinsuffizienz: Das können Sie selber tun
Wenn das Herz geschwächt ist und nicht mehr die volle Leistung bringt, geschieht das nicht von heute auf morgen. Es verliert still und langsam, über Jahre hinweg, immer mehr an Kraft. Das Fatale: Immer mehr Menschen sind betroffen, doch die Erkrankung ist vielen gänzlich unbekannt. Eine medikamentöse Therapie kann helfen und den Prozess verlangsamen. Doch es gibt einen weiteren Faktor, der bei Herzschwäche ebenso wichtig ist: Und das ist Ihr Lebensstil – eine gesunde Ernährung und angepasste Bewegung – mit dem Sie den Verlauf der Erkrankung mitbestimmen können.
Was Sie für Ihr Herz tun können – 5 Tipps
- Viel Salz, schwaches Herz
Salz bindet Wasser und kann die Symptome der Herzschwäche verschlechtern (Eur Heart J. 2011). Gehen Sie daher möglichst sparsam mit dem Salzstreuer um und würzen Sie lieber mit frischen Kräutern. Um nicht in die Salzfalle zu tappen, haben wir für Sie hier einige gesunde Salzalternativen zusammengestellt. Vermeiden Sie auch Fertigkost sowie Wurst und Schinken, die ebenfalls reichlich Salz liefern.
Unser Tipp: Experten empfehlen eine Menge von 5 g/Tag nicht zu überschreiten, wobei unser Bedarf bei lediglich 1 Gramm am Tag liegt. Zum Vergleich: Im Schnitt nehmen wir etwa 10 bis 12 Gramm am Tag zu uns, auch 30 Gramm sind aber keine Seltenheit. - Viel Gemüse, wenig Fleisch
Laut Deutscher Herzstiftung profitiert ein schwaches Herz am meisten von einer traditionellen mediterranen Ernährung, d. h.: Mehr Gemüse, Salat und Hülsenfrüchte, dazu etwas frisches Obst. Greifen Sie weniger oft zu Fleisch, dafür öfter zu Fisch und verwenden Sie vor allem pflanzliche Fette anstatt Butter und Sahne. - Wasser: Halten Sie sich an die Empfehlung
Fachärzte empfehlen Patienten eine Trinkmenge von 2 Litern am Tag nicht zu überschreiten. Auch sehr wasserreiche Lebensmittel wie Suppen sollten miteingerechnet werden. Wichtig: Bei Hitze oder Krankheiten wie Durchfall kann diese Menge natürlich nach oben hin angepasst werden. - Richtig dosierte Belastung stärkt das Herz
Früher rieten Mediziner dazu, körperliche Belastungen zu meiden und sich zu schonen. Aber unser Pumporgan verkümmert dadurch nur schneller und das verstärkt die Herzprobleme nur. Heute weiß man, dass individuell angepasste Bewegung das Herz fit hält. Durch die verbesserte Durchblutung der Muskulatur wird das Herz entlastet. Sie fragen sich, wie viel Sport Sie sich zumuten können? Im Vorfeld sollten Sie von Ihrem Arzt prüfen lassen, welche Belastung für Sie angemessen und förderlich ist. Vor allem Ausdauersport wie Radfahren oder Wandern eignet sich, z. B. in speziellen Herz-Sportgruppen. Als Fausregel gilt: Sie sollten sich bei allen körperlichen Aktivitäten noch gut unterhalten können. - Rauchen und Alkohol – machen unser Herz noch müder
Rauchen ist einer der wichtigsten Risikofaktoren – nicht nur für das Entstehen, sondern auch für das Fortschreiten von Herz-Kreislauferkrankungen, die letztlich Ursache der Herzinsufiizienz sind. Darüber hinaus vermindert Rauchen die Sauerstoffaufnahme – die bei geschwächtem Herz ohnehin reduziert ist – zusätzlich. Was den Alkohol angeht: Die Deutsche Herzstiftung rät zu maximal einem halben Liter Bier bzw. einem kleinen Glas Wein am Tag.
Frauen trifft es anders
Die Herzinsuffiezienz betrifft Männer und Frauen gleich häufig – doch bei Frauen wird die Erkrankung oft übersehen. Die Symptome sind bei ihnen weniger stark ausgeprägt. Denn Frauen leiden eher an der so genannten diastolischen Herzinsuffizienz, die die linke Herzkammer betrifft. Bei Männern ist häufiger die gesamte Pumpleistung des Herzens angegriffen (systlische Herzinsuffizienz), daher sind sie von den Symptomen Atemnot und Müdigkeit noch deutlicher betroffen.
Die vier Schweregrade der Herzschwäche
Ihr Arzt hat die Diagnose Herzschwäche gestellt und Sie nach NYHA-Stadien eingeteilt? Die Deutsche Herzstiftung teilt die Herzschwäche je nach Ausprägung in vier Schweregrade ein: Von ersten Hinweisen auf eine Herzerkrankung (NYHA-Stadium 1) bis zu schwerster chronischer Herzschwäche mit Bettlägerigkeit (NYHA-Stadium 4).
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4 Kommentare
Danke für die Informationen, die so allgemein wohl jeder kennt.
Die Herzleistung wird u.a. durch das Q10 beeinflusst. Es wird ab ca.40 Jahren immer weniger davon produziert. Deshalb macht es Sinn ab 35 Jahren Q10 als Nahrungsergänzung zu nehmen.
Kurz, einprägsam und informativ –
so merkt Esssucht jeder! DANKE!
Ich versuche gesund zu essen und mich viel zu bewegen und komme so ganz gut mit meinem Vorhofflimmern zurecht
Sehr gut und für jeden verständlich erklärt. Nur beim Thema Salz solte man neuste Erkenntnisse zu rate ziehen. Ansonsten ist ihr Tip eine echte Bereicherung.