Ernährung

Sauer-herbe Superbeere – Die Cranberry im Portrait

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Cora Högl

Die leuchtend-rote Cranberry bringt nicht nur Farbe in jede Küche, sie punktet auch mit ihrem besonderen Geschmack und gesunden Inhaltsstoffen. Bei uns in Deutschland findet sie seit geraumer Zeit immer größeren Zuspruch. 

Der Name

Die Cranberry (lat. Vaccinium macrocarpon) hat viele Namen: Amerikanische Preiselbeere, Großfrüchtige Moosbeere, Kraan- oder Kranichbeere. Die englische Bezeichnung Cranberry (engl. Cran = Kranich) geht auf ihr Äußeres zurück, da die Staubfäden der Blüten einen Schnabel bilden, der die ersten amerikanischen Siedler an einen Kranichschnabel erinnerte. In Deutschland findet man für die Cranberry gelegentlich die Bezeichnung „Kulturpreiselbeere“. Zwar sind Cranberry und Preiselbeere verwandt – beide gehören zu den Heidekrautgewächsen – im Gegensatz zu Preiselbeeren schmecken Cranberries deutlich herber und saurer.

Anbau und Ernte

Ursprünglich stammt die Cranberry aus den östlichen Hochmooren Amerikas. Mittlerweile ist sie auch in Europa und Asien heimisch. Die Cranberrypflanze ist ein am Boden kriechender Strauch mit bis zu einem Meter langen Ranken, der saure Moorböden bevorzugt. Die Früchte haben ein helles, knackig-festes Fruchtfleisch, ihr Geschmack ist frisch, herb und sauer. Je nach Sorte können die Beeren die Größe von Kirschen erreichen.

Die Cranberry wird in Nordamerika großflächig angebaut und vermarktet. Die größten Anbaugebiete sind Massachusetts, Wisconsin, Kanada, New Jersey, Oregon und Washington. Fünf Prozent der jährlichen Ernte werden frisch verarbeitet. 35 Prozent sind Bestandteil von Saucen, Konzentraten und anderen verarbeiteten Produkten und aus 60 Prozent werden Säften hergestellt.

Inhaltsstoffe und Verwendung

Bereits die indigenen Medizinmänner Nordamerikas wuschen Verletzungen mit dem Saft der Cranberry aus und zogen mit Cranberry-Umschlägen Gift aus Wunden. Amerikanische Walfangschiffe füllten im 17. und 18. Jahrhundert große Teile ihres Proviants mit Cranberrys auf, um die Besatzung vor der Vitamin-C-Mangel-Krankheit Skorbut zu schützen.

Frische Cranberries enthalten mit ca. 13 g pro 100 g viel Vitamin C und beachtliche Mengen Beta-Carotin. Zudem beinhalten die roten Beeren viele Antioxidantien, sekundäre Pflanzenstoffe und Mineralstoffe.

Verarbeitung

Im Herbst finden Sie mittlerweile in jedem gut sortierten Supermarkt frische Cranberries. Weist die Haut der Beeren keine Runzeln und Falten auf, handelt es sich um gute Qualität. Sie können aber auch mit einem Fall-Test die Qualität überprüfen: Lassen Sie die Cranberry aus 20 cm Höhe auf eine Tisch- oder Arbeitsfläche fallen. Springt sie gleich wieder hoch wie ein Gummiball, stimmen Qualität und Frische.

Frische Cranberries können Sie 2-3 Monate in einem Frischhaltebeutel im Kühlschrank aufbewahren. Besser noch: Frieren Sie die frischen Cranberries ein. Bei minus 18 Grad bleiben sie gut ein Jahr lang haltbar. Getrocknete Cranberries bleiben lange genießbar, vorausgesetzt sie werden in der Originalverpackung oder in einem fest verschließbaren Gefäß aufbewahrt. Für die Zubereitung der getrockneten Beeren w eichen Sie diese für mindestens 3-4 Stunden in Wasser ein. Wenn Sie statt Wasser Cranberry-Fruchtsaft benutzen schmecken die gequollenen Beeren anschließend fast wie frische Cranberries, nur süßer.

Frisch oder getrocknet?

Bei Cranberries gilt als Faustregel: Frische Beeren eignen sich wegen ihrer herben Säure perfekt für die herzhafte Küche, die getrockneten passen besonders gut zu Desserts, Müsli und Gebäck.

In den USA gehört die Sauce aus Cranberries zum Thanksgiving-Truthahn wie bei uns der Rotkohl zur Gans. Die süß-säuerliche dunkelrote Sauce passt übrigens auch toll zu Rindfleisch, Wild und Geflügel. Aber auch in einigen der berühmtesten Cocktails wird der Vitamin-C-reiche Saft der Kranichbeere verwendet, etwa im „Cosmopolitan“, im „Sex on the Beach“ oder im alkoholfreien „Paradise Punch“.

Unser Tipp: Als süße Nachspeise empfehlen wir Schoko-Cranberry-Creme. Hierfür verrühren Sie 500 g Naturjoghurt (alternativ Soja-Joghurt), 4 EL geraspelte Schokolade und 80 g weiche, getrocknete Cranberries zu einer feinen Creme.

Bildnachweis: tashka2000/Shutterstock.com